Nicht das Jod mit dem Salz auskippen
Unter dem Titel „Reduktions- und Innovationsstrategie“ fährt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Kampagne, die zum Ziel hat, „weniger Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“ zu verarbeiten. „Wir wollen die Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas senken. Ein zentraler Baustein dafür ist unsere Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie“, teilt Bundesernährungsministerin Julia Klöckner auf der Website ihres Ministeriums mit.
Während wohl den meisten Menschen der direkte Zusammenhang zwischen Zucker und Fetten mit Übergewicht klar ist, geht es bei der angestrebten Reduktion des Salzkonsums in erster Linie um dessen Blutdruck erhöhende Wirkung. Um zehn Prozent soll der individuelle Salzkonsum nach dem Willen des BMELsinken. Was nach den Worten des Arbeitskreises Jodmangel“ (AKJ) „grundsätzlich begrüßenswert“ ist, hat aber auch eine Schattenseite, geht mit der angestrebten Verringerung des Salzkonsums doch ein zunehmender Jodmangel einher. Nun hat auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Stellung bezogen und vor dem Hintergrund, dass die Jodversorgung in Deutschland mangelhaft und sogar rückläufig ist, eine Erhöhung der Salzanreicherung mit Jod um fünf Milligramm pro Kilogramm Salz empfohlen. Der AKJ wie auch das BfR plädieren darüber hinaus für einen höheren Verwendungsgrad von Jodsalz, da ansonsten keine ausreichende Jodversorgung in der Gesamtbevölkerung zu gewährleisten sei.